INFINITY TENNIS

Ganzheitliches Lernen und Lehren

Was bedeutet Infinity Tennis (IT)?
IT ist ein Tennis Unterrichtssystem, in dem sich die Methodik an die unendliche Individualität von Tennisspielenden anpasst und nicht den Einzelnen zwingt sich einer bestimmten Lehrmeinung anzupassen.

Was passiert mit allgemein gültigen Lehrmeinungen?

Natürlich gibt es physikalische und bewegungstechnische Bedingungen, die man beachten muss, aber was nützt das, wenn ein Spieler die koordinativen Grundvoraussetzungen nicht hat. Daher achtet IT darauf vorerst vorrangig, die Grundlagen im koordinativen Bereich so zu stärken, damit die speziellen Bewegungsaufgaben erfüllbar werden. Wenn man nicht darauf achtet, werden vom Spieler Kompensationsmuster angewandt und diese erlernt und gefestigt. Das führt aber zwangsläufig zu Überlastung der kompensierenden Bereiche, damit oft zu Verletzungen und limitiert das wahre Potential.

Für welche Zielgruppe ist IT gedacht?
IT richtet sich an jeden der Tennis spielen will. Natürlich unterscheiden wir, ob wir mit Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen arbeiten. Ob Anfänger oder Profi, alle können von IT profitieren. Die Kunst ist es Schüler und Schülerinnen dort abzuholen, wo sie stehen und in welcher Weise sie aufnahmefähig sind.

Wie findet man heraus wo ein Schüler „steht“?
Das genau ist der wichtigste Punkt von IT. Wir führen mit allen zuerst eine Basisanalyse durch, bei der unter anderem sehr klar herauskommt, welche koordinativen Anforderungen vorhanden sind und wo es noch Reserven gibt.
Die Art und Weise wie sich jeder und jede Einzelne bei den gestellten Aufgaben verhält, und wie versucht wird diese zu lösen, gibt sehr klar Aufschluss, wie er oder sie dann am Platz versuchen wird, sich möglichst optimal zum Treffpunkt zu bewegen.

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Kann man das etwas genauer erklären?
Der ideale Treffpunkt, also der Treffpunkt wo jeder Spieler seine zb persönlich beste Vorhand spielen könnte, hat 3 Dimensionen im Raum. Die optimale Einschätzung und Berechnung wann der ankommende Ball genau an diesem Punkt sein wird, setzt aber eine optimale 3 Dimensionale Beweglichkeit und möglichst gute Hand-Augen Koordination zur Umsetzung voraus.
Wenn ein Spieler zwischen rechts-links, vorne-hinten oder oben-unten koordinative, oder visuelle Blockaden hat, wird er sich genau in diesem Bereich bei der Positionierung zum Treffpunkt schwer tun. Vor allem in stressigen Matchsituationen, wird sich das Problem verstärkt darstellen und es kommt zu Schlagfehlern. Die „falsche“ Schlagbewegung wird dann in den meisten Fällen vom Trainer korrigiert und wieder „richtig“ geübt, was aber nur bedingt etwas bringt, weil dem Spieler nicht bewusst wird, dass die Ursache für den „falschen“ Schlag ja nur eine nicht optimale Bewegung hin zum Treffpunkt, oder Fehleinschätzung des visuellen Bereiches war.

Das heißt jeder Schlagfehler hat seinen Ursprung in einer ungenauen Positionierung?
Richtig, verschlagene Bälle entstehen nur, wenn man nicht gut positioniert ist und der „Rettungsversuch“ von Oberkörper und Schlagarm nicht mehr ausreicht, den Ball zumindest irgendwie über das Netz in das Feld zu spielen.

Wie kann also die Basisanalyse helfen?
Das Testergebnis gibt ganz klar zum Ausdruck, in welchem Bereich primär die größte Schwierigkeit liegt. Genau dort wird begonnen zu arbeiten. Natürlich gibt es meist in fast allen Bereichen Verbesserungspotential,
Im Kinder- und Jugendbereich werden zu Beginn jedes Trainings verstärkt koordinative Übungen gemacht, dort wo sie vor allem notwendig sind. Die Eltern werden gebeten mit ihren Kindern spielerische Übungen zu machen, um die Beweglichkeit zu fördern.
Die Spieler, die selbstständig und eigenverantwortlich trainieren können, bekommen „Hausaufgaben“ in den Bereichen, wo sie ihre größten Reserven haben.

Was passiert, wenn man diese Bereiche nicht oder zu wenig intensiv verbessert?
Natürlich wird sich jeder, der bereit ist regelmäßig zu trainieren, weiterentwickeln und verbessern. Gerade im Jugendbereich verbessern sich die Jugendlichen allein dadurch ja schon sehr stark. Eltern und Trainer sind zufrieden, nur kaum einer hinterfragt um wie viel besser die Entwicklung sein könnte. Und natürlich gibt es auch sehr viel gut koordinierte Spieler, die, wenn sie auch noch die richtige Einstellung zu allen anderen Bereichen die Tennis ausmacht, mitbringen, sehr weit kommen können. Doch das sind die talentierten Ausnahmen. Weit größer ist die Zahl derer, die ihre Blockaden kompensieren, dann irgendwann anstehen und die Freude verlieren.
Bei den Erwachsenen führen die Kompensationsmuster oft zu Überlastung und damit zu Verletzungen aller Art. Jede Verletzung ist letztendlich ein Resultat von Überbelastung des verletzten Bereiches.

Welche Erkenntnisse kann ein Spieler nach der Basisanalyse noch mitnehmen?
Der ganze Test ist ein Prozess, um sich viel Neues bewusst zu machen.
Zunächst kann er erkennen, wie seine Gedanken sein Verhalten und damit seine Beweglichkeit bestimmen. Vereinfacht gesagt folgt der Körper immer dem Geist. Wenn einen Spieler aber seine Beweglichkeit nicht zufrieden stellt, kann er durch gezieltes Üben und Erlernen von neuen Bewegungsmustern damit in seinem Geist neue Möglichkeiten installieren.

Das Dominanzprofil gibt Aufschluss, welche Bereiche in Stresssituationen (Tennis ist eine Aneinanderreihung von Stresssituationen) vorrangig eingesetzt werden.

Der „Handshaketest“ zeigt auf, wie die Finger arbeiten und in welcher Intensität sie eingesetzt werden. Die meisten Tennisarmprobleme haben dort ihren Ursprung.

Der Augentest gibt Aufschluss wie gut der visuelle Bereich funktioniert. Viele Spieler haben Blickfeldblockaden oder Einschränkungen, wodurch das Berechnen des Balles sehr erschwert werden kann.

Abschließend wünsche ich allen, die sich mit Tennistraining intensiv beschäftigen und Verbesserung suchen, also Spielern, Trainern und Eltern, sich mit Infinity Tennis auseinander zu setzen, um neue Möglichkeiten zu erkennen und zu nützen.